NATURLATEX

 

Herkunft: Mittelamerika

 

Familie: Wolfsmilchgewächse

 

Großer Auftritt in der Weltgeschichte: ab ca. 1830

1493 Kolumbus bringt von seinen Reisen Gummibälle der Azteken mit. Diese Gummibälle wurden für das Pok-ta-Pok (Ulama) ein Ballspiel verschiedener indianischer Kulturen benutzt. Die Indianer hatten mit der Pflanzensaft u.a. aber auch Gefäße abgedichtet.

 

1736 französische Forscher entdecken am Amazonas, dass die Eingeborenen einen milchigen Saft aus "cahutschu" gewinnen, dem weinenden Baum. Der heutige Begriff Latex kommt vom spanischen Wort für Milch.

 

um 1830 wird das Vulkanisationsverfahren von dem US-Amerikaner Charles Goodyear entwickelt und verhilft dem Kautschuk zu einem entscheidenden Durchbruch. Durch dieses Verfahren wird das Naturprodukt zum belastbaren Werkstoff. Aus dem weißen Kautschuksaft wird schwarzer Gummi, ein wichtiger Rohstoff der industriellen Revolution.

 

1876 schmuggelt Henry Wickham die streng geschützten Samen von "hevea brasiliensis", so der botanische Name des Gummibaums, nach Europa, von wo aus sie nach Sri Lanka und Singapur eingeführt werden. Die brasilianische Kautschukindustrie bricht zusammen. Asien ist bis heute weltweit größter Naturlatex-Produzent.

 

Besonderes über Naturlatex

Je nach Aufbau sind Naturlatex-Matratzen weich bis mittelfest, wärme- und feuchtigkeitsregulierend. Naturlatex besitzt eine antiseptische Wirkung, die Bakterien und Hausstaubmilben weitgehendst fernhält und ist recyclebar.

 

Diese Eigenschaften, die Naturlatex mit einigen anderen Naturmaterialien verbindet, werden durch eine Besonderheit ergänzt: Millionen kleiner Luftkammern machen Naturlatex-Polster unermüdlich punktelastisch. Das heißt: Die Matratze gibt genau an den Punkten nach, an denen sie belastet wird, auch schon beim leichtesten Druck. Wechselt der Schlafende seine Lage, federn die Druckpunkte wieder in ihre Ausgangsposition zurück.

 

In Walkprüfungen, die von der Landesgewerbeanstalt Bayern zur Prüfung von Dauerhaltbarkeit und Federungsverlust von Matratzen entwickelt wurden, schneiden Naturlatex-Matratzen hervorragend ab.

 

Durch die ungewöhnlich gute Punktelastizität von Naturlatex hat man an jeder Stelle des Körpers die ideale Unterstützung. Dies sorgt für ein ausgesprochen angenehmes Liegeempfinden. Der Ruhende nimmt die hohe Stützkraft des Naturlatex nicht als "Härte" wahr, sondern als anschmiegsamen Gegendruck.

 

Durch die Bewegung des Schlafenden entsteht ein permanenter Luftaustausch, wodurch auch die im Schlaf entstehende Luftfeuchtigkeit abgeleitet wird. Voraussetzung für diese Luftzirkulation ist die richtige Lagerung der Matratze auf einem geeigneten Bettgestell. Neben unzähligen offenen Poren harmonisieren zusätzlich viele senkrechte Luftkanäle den Klimahaushalt der Matratze. So fördert die Naturlatex-Matratze ein positives Schlafklima.

 

Die Kriterien des QUL gelten derzeit als die konsequentesten und strengsten im Bereich Naturkautschuk-Matratzen. Der Kriterienkatalog wird von einem wissenschaftlichen Beirat, dem zwei unabhängige Prüfinstitute angehören, weiterentwickelt. Obwohl das Label ein Verbandskennzeichen darstellt, bei dem eine enge Beziehung zwischen Zeichengeber und Zeichennehmer besteht, kann es als anspruchsvoll gelten.

 

Naturlatex und ProNatura

 

Zur Gründung von ProNatura gab es noch kein Verfahren, mit dem man hätte nachvollziehen können, ob und wieviel Naturgummimilch in einem fertigen Naturkautschukkern verarbeitet wurde. Man hatte also keine Kontrolle und musste sich auf die Angaben der Hersteller verlassen.

 

Darum hatte der Gründer von ProNatura, Herr Mag. Maximilian Atzinger, den steinigen aber ehrlichen Weg mit dem damals als naturreinstem Material – latexierte Kokosfaser – auf sich genommen. Viele Matratzen-Hersteller sprachen zwar über Naturlatex aber in Wirklichkeit waren die meisten Kerne aus Mischlatex hergestellt. Erst 1993 entwickelte ein Labor in England ein Verfahren mit dem man den Naturlatexanteil genau feststellen kann. Bis heute und in Zukunft werden unter der Premiummarke  „ProNatura“ die Federpolsterfüllungen, Naturkautschuk-Matratzen und Naturkautschuk-Kopfkissen, nur reiner Naturlatex ohne synthetisches Latexbeimischen verwendet.

 

ProNatura ist natürlich bekannt, dass eine Naturlatexmatratze alleine noch keinen wirklich hervorragenden Komfort bietet. Auch wenn das immer wieder so beworben wird. In aller Munde ist die hervorragende Punktelastizität von Naturlatexmatratzen.

 

An den kritischen Stellen des menschlichen Körpers, wie Schulter, Lordose, Hüfte und Fersen ist dazu wichtig, Veränderungen der Stützkraft der Matratze vornehmen zu können. Dies lässt sich mit einem entsprechenden „Unterbau“ von einem einfachen Lattenrost bis hin zu einem dreifachem Schlafsystem individuell lösen.